Thursday, July 13, 2006

Die Suche nach Ordnung in der Musik

Komposition (Klang)
Masterarbeit (Struktur)
Unterrichtsfach (Spiel)



Welcher Ordnung unterliegt musikalisches Material?

In diesem Unterricht wird versucht, sich den selbstverständlichen Gegebenheiten, die es in der Musik gibt, auf eine neue, spielerische Weise zu nähern:


  • Rhythmik (Zeiteinteilung, Metrum, Grooves, Patterns, gespielter/ gefühlter Rhythmus)
  • Melodik (Skalen, Melodien, Themen, Motive, Ein-und Mehrstimmigkeit, Zwölftönigkeit)
  • Harmonik (Akkorde, Kadenzen, Voicings, Spannungs-und Entspannung durch Funktionsharmonik, Modalität...)


Wie wurde und wird mit diesen musikalischen "Bausteinen" kompositorisch umgegangen, die weder an einen Musikstil noch an eine bestimmte Musikepoche gebunden sind und sowohl für den komponierenden, interpretierenden und improvisierenden Musiker relevant sind.



Gibt es Gemeinsamkeiten z.B. in der Rhythmik des 17.Jhdts im Vergleich zu Musik aus heutiger Zeit.
Wo gibt es Parallelen (z.B. musikalische Einfälle bei gleichen Instrumenten, Rhythmen, Akkordfortschreitungen, Voicings, Spielweisen,Zwölftönigkeit) in der Musik von:


J.H. Kapsberger / AC/DC
Olivier Messiaen / Allan Holdsworth
Aphex Twin / Palestrina
Arvo Pärt / Placebo
Frescobaldi / Hendrix
Schönberg / Nirvana
Mick Goodrick / J.M. Hauer
Monteverdi / Chick Corea
Beatles / Mozart


Welche hörbaren Klangqualitäten treten in der Musik in Erscheinung:

  • Strike /geschlagen (Klavier, Drums, Percussions, Glocken, Marimba...)
  • Pick /gezupft (Gitarren, Bässe, Pizzicatostreicher, Hackbrett, Cembalo...)
  • Bow /gestrichen (Streichinstrumente, Percussions, Glasharmonika, singende Säge...)
  • Blow /geblasen (Stimme, Blasinstrumente, Akkoredeon, Orgel...)

Wie kann ein Klavier (Strike-Charakter) klingen; z.B. hölzern-warm, glockig-hell, metallisch; Verwendung des Klavierklanges in verschiedenen musik. Kontexten (z.B. bei C.Debussy, Michael Jackson, Chick Corea, Filmmusik)

Wie treffen nun die verschiedenen musikalischen Bausteine und Klangqualitäten in der Musik aufeinander:

Zusammenspiel von Bass (pick) und Drums (Strike) in einer Band (Police im Vergleich zu den Red Hot Chilli Peppers); Harfe (pick), Flöte (blow) und Streicher (bow) in einem Werk von Debussy; uvm.


Diese und andere für Musiker, Produzenten, Tontechniker, Musikliebhaber wichtigen Aspekte werden anhand von zahlreichen Musikbeispielen demonstriert und analysiert.

Ziel meiner Arbeit ist es, eine Sensibilisierung des Gehörs auf die wesentlichen musikalschen Abläufe (Rythmik, Melodik, Harmonik; Zusammenklang von Instrumenten und deren Klangqualitäten in Hinsicht auf Komposition, Arrangement und Tonmischung) zu erreichen und gleichzeitig die Hörgewohnheiten aufzuweichen.


Masterarbeit:

In meiner wissenschaftlichen Arbeit werden die oben angeführten Inhalte von Musik auf eine übersichtliche, leicht verständliche Weise zusammengefasst und dargestellt. Ich bin auf der Suche nach einer neuen Form der Musikvermittlung bei der auf übliche Musikterminologie verzichtet werden kann und es vor allem um das Erfahren von Musik über das Gehör geht.

  • Was klingt? (Instrumentarium, Klangqualitäten -strike/pick/bow/blow)
  • Wie klingt es? (hölzern, metallisch, hell, warm, schmal, breit,schraffiert)
  • Wo klingt es? (hoch, tief, nah, fern, links, rechts)
  • Warum klingt es? (kompositorische Gründe, welcher Klang dominiert)


Wird Musik nach diesen Gesichtspunkten gehört, erschließt sich dem Hörer eine ganz neue Form der Musikerfahrung; nicht mehr die Instrumente sondern die Klangqualitäten und Klangfarben treten in den Vordergrund.

Aus "Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug" wird "Zusammenspiel von Pick und Strike mit den dazugehörigen Klangeigenschaften (hell, spitz, breit, tief hoch; spielen sie Miteinander oder Gegeneinander.

Klangbeispiel:
Kapsberger/ Tool





Link


Ich möchte weiters Strategien aufzeigen wie man sich dem weiten Feld der Musik nähern kann, ohne dabei Bezug auf die Geschichte und Entwicklung, Musiktheorie, Herkunft, Entstehung (komponiert/improvisiert) und Stile nehmen zu müssen.

Dazu folgendes Gedankenspiel:
Die Menschheit hat vor ihrem Verschwinden Musik nur in Form einer riesigen JukeBox archiviert; - Noten, Instrumente, Aufzeichnungen über Komponisten und Musikgeschichte sowie musiktheoretische Aufzeichnungen sind nicht erhalten geblieben. Diese riesige Sammlung von Audiomaterial, in der die Musik von Abba, Mozart, Radiohead, Daft Punk, Keith Jarrett, Attwenger, Ligeti; Zappa.......in einer unzusammenhängenden Reihe nebeneinander stehen, dient jetzt einer fremden Zivilisation als Grundlage für eine neue Musiktheorie, Instrumentenkunde und Notationslehre.

Wie würde diese Musik klingen?
Welche Vor-und Nachteile hat es, Musik einmal auf diese Weise zu betrachten?
Auseinandernehmen + Zusammensetzen = Auseinandersetzen

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